Diesch/Markfort gewinnen Semaine Olympique Française

Mit zwei Medaillen glänzte das German Sailing Team bei der zweiten Sailing Grand Slam Regatta der noch jungen Saison 2025. Der Gesamtlohn war Platz drei in der Nationenwertung hinter China und Italien.

Simon Diesch und Anna Markfort gewannen im 470er-Mixed die Semaine Francais Olympic und sicherten sich damit ihren ersten Sailing Grand Slam Titel © FF Voile/ Sailing Energy

Hamburg, 26.04.2025. Für den Höhepunkt sorgten bei der Semaine Olympique Française de Hyères Simon Diesch und Anna Markfort (Württembergischer Yacht-Club/Verein Seglerhaus am Wannsee) mit Gold im 470er-Mixed. Dazu gewannen Richard Schultheis und Fabian Rieger (Norddeutscher Regatta Verein/Verein Seglerhaus am Wannsee) ihre zweite Silbermedaille binnen eines Monats.

Mit der 470er-Mixed-Crew Theresa Löffler/Christopher Hoerr (Deutscher Touring Yacht-Club/Segel-Club Breitbrunn-Chiemsee) und den 49er-Olympia-Elften Jakob Meggendorfer/Andreas Spranger (Bayerischer Yacht-Club) verpassten zwei DSV-Crews das Podium nach starken Endspurts nur knapp. Im 49erFX holten die Olympia-Sechsten Marla Bergmann/Hanna Wille (Mühlenberger Segel-Club) Platz acht vor Katharina Schwachhofer/Elena Stoltze (Württembergischer Yacht-Club) auf Platz neun.

Chefcoach Dom Tidey: „Ein guter Tag, eine gute Woche“

Das siebte deutsche Boot hatte Julia Büsselberg (Verein Seglerhaus am Wannsee) mit ihrem Ilca 6 ins Finale gebracht und am Ende Platz neun erkämpft. „Das war heute ein schöner Tag und insgesamt eine gute Woche“, zog Dom Tidey im Hafen lächelnd Bilanz.

„Bei uns passiert sehr viel hinter den Kulissen. Das hier ist nur der Start, es gibt viel zu tun“, sagte der DSV-Cheftrainer. „Wir werden also nicht zu sehr feiern. Die Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, große Events zu gewinnen.“

Erster Sieg im Sailing Grand Slam für Diesch/Markfort

Simon Diesch (30) und Anna Markfort (31) haben genau das getan. Der Sieg bei der Semaine Olympique Française de Hyères ist ihr erster gemeinsamer Gold-Erfolg bei einer Sailing Grand Slam Regatta. „Unsere einzigen Siege in unserer gemeinsamen Zeit seit 2022 waren bislang die bei der Kieler Woche 2023, bei der Deutschen Meisterschaft 2024 und bei einer Trainingsregatta vor Mallorca“, sagt Anna Markfort, die auch für den Joersfelder Segel-Club startet. Im März hatte die erfolgreichste deutsche 470er Crew bereits bei der Trofeo Princesa Sofía im März Silber gewonnen.

Das Erfolgsrezept: Speed, Sicherheit, Konstanz

Dabei agierten Diesch/Markfort in stark wechselnden Bedingungen so konzentriert und fokussiert, dass ihnen der Sieg schon vor Rang sechs im Medaillenfinale nicht mehr zu nehmen war. Anna Markfort zieht das Fazit: „Unsere Serie ist supersolide gewesen. Das Ergebnis ist sehr zufriedenstellend und auch das, was wir uns vorgenommen hatten.“

Und was waren die wichtigsten Asse im Ärmel in dieser Woche, in der Diesch/Markfort drei Rennsiege holten und beständig im Gelben Trikot der Spitzenreiter segelten? „Unser Speed bei viel Wind und unsere Sicherheit im Boot“, sagt Anna Markfort. Und Simon Diesch fügt hinzu: „Die Konstanz in unserer Herangehensweise.“

470er-Mixed bleibt eine Paradedisziplin

Ihre Team- und Trainingspartner Theresa Löffler und Christopher Hoerr konnten mit Rang vier im Medaillenfinale noch auf Platz vier im Gesamtklassement vorrücken. Mit den Plätzen zwölf und 13 für Malte Winkel/Paula Schütze (Schweriner Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein) und Theres Dahnke/Paco Melzer (Plauer Wassersportverein/Potsdamer Yacht-Club) zeigten die deutschen 470er-Mixed-Seglerinnen und -segler, dass sie auf Kurs Los Angeles 2028 eine Paradedisziplin des German Sailing Teams bleiben.

Zwei Skiff-Crews, ein Plan

Dom Tidey zollte auch der starken Bilanz der 49er-Männer viel Respekt. „Wir hatten vor dem Finale einen Plan und den haben sie stark umgesetzt“, sagt er. „Darüber freue ich mich besonders.“ Im Medaillenrennen triumphierten Meggendorfer/Spranger und Schultheis/Rieger mit den Rängen eins und zwei. Damit konnten beide deutschen Skiff-Crews noch vorrücken und den französischen Regattaklassiker auf den Plätzen zwei und vier beenden.

„Der Plan war, den anderen vorher Druck zu machen, damit man nicht selber unter Druck gerät. Das hat ganz gut funktioniert“, erklärt Fabian Rieger. Die Leistungen der beiden führenden deutschen 49er-Crews – von denen Schultheis/Rieger erst seit wenigen Wochen zusammen in einem Boot sitzen und das Team Meggendorfer/ Spranger nach längerer Pause und Verletzungspech zu Jahresbeginn in Hyères sein Comeback erlebte – sind vielversprechend.

Richard Schultheis und Fabian Rieger konnten an ihren Erfolg bei der Trofeo Princesa Sofia anknüpfen und segelten im 49er auf den zweiten Rang © FF Voile/ Sailing Energy

 

Bestleistung für Kiter Jan Vöster

Die Top-Leistungen tragen zur guten Stimmung im German Sailing Team bei. „Es ist ein Vergnügen, mit diesem Team zu arbeiten. Zu den Medaillen und Top-Platzierungen gab es hier auch einige individuelle Bestleistungen wie beispielsweise die von Jan Vöster, der bei den Kitern erstmals in die Top 15 gefahren ist und sich gut entwickelt“, sagte Dom Tidey mit 360-Grad-Blick.

Jan Vösters (Württembergischer Yacht-Club) prominenter Teamkamerad Jannis Maus (Cuxkiters e.V.) hatte die Finalserie als Elfter knapp verpasst. Den Olympia-Fünften hatte bei der Saisoneröffnung eine Lebensmittelvergiftung ausgebremst. Beim Comeback kam Jannis Maus in dieser Woche immer besser in Fahrt, beendete die Serie in der Bucht von Hyères mit einem Rennsieg. Sein Fazit: „Ich bin im Grundsatz ganz zufrieden. Ich hatte ein paar helle, aber auch ein paar sehr düstere Momente.“

So gut wie das letzte Rennen

Für den 28 Jahren alten Athleten aus Oldenburg steht die Weiterentwicklung im Vordergrund: „Wir probieren noch einige Sachen aus. Da haben wir das perfekte Set-Up noch nicht gefunden, sind aber auf einem sehr guten Weg.“ Als bester Akteur der Segelnationalmannschaft bei der Olympia-Regatta in Marseille blickt Jannis Maus entschlossen auf seine „Road to LA28“: „Wie heißt es so schön: Man ist immer so gut wie sein letztes Rennen. Das habe ich hier in der Goldflotte gewonnen. Ich freue mich schon auf den nächsten Wettkampf.“

Auf der Eventseite der Semaine Olympique Française sind alle Ergebnisse zusammengefasst.