Acht Jahre lang segelten sie zusammen den olympischen Nacra 17; sie nahmen zweimal als Team an den Olympischen Spielen teil und sie gewannen 2021 vor Tokio eine Bronzemedaille: Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer vom Kieler Yacht-Club haben als Team auf dem foilenden Katamaran sportliche Maßstäbe gesetzt. Nun gehen die beiden Mitglieder des German Sailing Teams seglerisch getrennte Wege. Alica Stuhlemmer wechselt in die olympische Windsurfklasse iQFOiL, Paul Kohlhoff ist noch unentschieden, wohin ihn sein sportlicher Kurs künftig führen wird.
„Im sehr herausfordernden Nacra haben Paul und Alica als Team sehr viel geschafft, vor allem ihre gemeinsame Vorbereitung und Teamleistung auf der ‚Road to Tokio‘, die von einer Bronzemedaille gekrönt wurde, war großartig“, blickt DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner auf die Erfolgsbilanz des deutschen Nacra-Teams zurück. „Mit ihrer Erfahrung waren und sind sie ein wichtiger Teil des German Sailing Teams.“
Paul Kohlhoff ist einer der wenigen deutschen Segler, denen dreimal in Folge die Qualifikation für die Olympischen Spiele in derselben Bootsklasse gelang. Mit erst 21 Jahren segelte er 2016 vor Rio zusammen mit Carolina Werner in der neu eingesetzten Katamaranklasse. Es folgte zusammen mit Alica Stuhlemmer die Teilnahme an den Spielen von Tokio (2021) und Marseille (2024). „Eine dreimalige Olympiaqualifikation ist eine herausragende sportliche Leistung, die nur wenige erreichen“, betont Nadine Stegenwalner. Der 29-jährige Steuermann, der vor zweieinhalb Jahren Vater wurde und in der intensiven Vorbereitungszeit auf die Olympischen Spiele vor Marseille Leistungssport und Familie vereinbarte, lässt derzeit noch offen, ob und in welcher Bootsklasse er künftig segeln wird.
Anders dagegen Vorschoterin Alica Stuhlemmer (25). Sie bleibt dem Leistungssport auf jeden Fall erhalten und wechselt vom foilenden Nacra 17 in die ebenfalls foilende olympische Windsurfklasse iQFOiL. „Alica ist eine ehrgeizige, intensiv arbeitende und fokussierte Sportlerin, die sich gerne Herausforderungen stellt. Wir haben sie bereits zwei Olympiazyklen im Nacra mit vielen starken Erfolgen begleitet und sind gespannt, was nun der Los Angeles 2028-Zyklus auf dem Board für sie bereithält“, sagte Nadine Stegenwalner. „Wir wünschen ihr viel Erfolg für das spannende Projekt.“
Als Team haben Paul und Alica über die Jahre hinweg eine hohe Professionalität, viel persönlichen Einsatz und ein großes Engagement gezeigt, um ihre sportlichen Ziele zu erreichen. „Für uns als Verband war es neben der engen Begleitung und Betreuung durch die Abteilung Leistungssport spannend, sie auf ihrer gemeinsamen Reise, die auch ein Reifeprozess von jungen, aufstrebenden Sportlern zu gereiften Persönlichkeiten war, zu begleiten“, sagt Dirk Ramhorst, DSV-Vizepräsident für den Geschäftsbereich Olympisches Segeln. „Ihre Erfahrungen werden wir im Zuge des aktiv gelebten Wissenstransfers innerhalb des German Sailing Teams weitergeben und wir wünschen ihnen für die seglerische Zukunft alles Gute.“