Im Finn-Dinghy starten bei den Sailing World Championships in Aarhus mit Phillip Kasüske (VSAW), Max Kohlhoff (NRV), Simon Gorgels (DTYC) und Lars Haverland (SYC) vier Deutsche. Phillip Kasüske aus dem Perspektivkader des German Sailing Teams berichtet von den Vorbereitungen auf das Event – und erklärt, warum er eine ganz spezielle Verbindung zu Aarhus hat.
„Zurzeit verbringen wir unseren ersten Trainingsblock vor Ort in Aarhus. Die Bedingungen hier sind denen in Kiel sehr ähnlich, was ablandigen Wind, Dreher und leichte Seabreeze angeht. Wir kennen das Revier schon sehr gut: Vor zwei Jahren sind wir hier unsere Junioren-Weltmeisterschaft gesegelt und haben in der Vorbereitung viel Zeit in Aarhus verbracht.
Im Finn kommt es viel auf das richtige Material an. Daher haben wir dieses Jahr viel mit Masten und Segeln experimentiert. Die Masten kommen zwar fast alle vom gleichen Hersteller, aber es gibt verschiedene Biegekurven. Die sind sehr individuell, jeder hat seine eigenen Kurven. Die Entscheidung, welchen Mast ich in Aarhus fahre, ist relativ früh in der Saison gefallen. Dann haben wir die optimalen Segel für die Mastbiegung getestet. Ich habe dieses Jahr circa sieben Segel gefahren und mich zur Kieler Woche für einen Schnitt entschieden. Die Kieler Woche war der letzte Materialtest für uns.
Zur WM bin ich in Aarhus in einem Apartment mit einem Nacra 17-Team, zwei Laser Radial-Seglerinnen und einem 470er-Team untergebracht – eine recht bunte Mischung. Die Verpflegung läuft während des Wettkampfs wie zu Hause: Ich gehe ganz normal zum Supermarkt. Die Lebensmittel sind hier ein bisschen teurer als in Deutschland, heißen ein bisschen anders, aber ich bekomme alles, was ich brauche.
Neben dem Segeltraining hat das Athletiktraining in der Vorbereitung den größten Teil ausgemacht. Die Athletik muss im Finn immer passen, entsprechend haben wir unsere Trainingsblöcke aufgeteilt. Wir kommen gerade aus einer kleinen Pause, in der wir fünf Tage nicht gesegelt sind. Davor hatten wir einen siebentägigen Segel-Trainingsblock in Kiel mit gleichzeitigem intensiven Krafttraining. Das ziehen wir jetzt in Aarhus noch einmal durch, wobei das Krafttraining weniger intensiv ist. Zur WM sollte dann alles passen.
Der mentale Aspekt gehört dazu: Es ist wichtig, dass man sich auf dem Revier wohlfühlt. Ich verbinde mit Aarhus sehr positive Erinnerungen: Vor zwei Jahren bin ich hier Junioren-Weltmeister geworden! Ich weiß, wie es hier funktioniert mit den Winddrehern. Die Bedingungen sind natürlich jeden Tag anders, aber im Prinzip genauso wie auf unserem Heimat-Trainingsrevier Kiel. Die Kieler Woche lief dieses Jahr gut für mich; daher gehe ich mit gutem Selbstbewusstsein in die WM.“
Sailing World Championships 2018 in Aarhus
Die Sailing World Championships 2018 sind ein Meilenstein auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo. Vor Aarhus kämpfen Seglerinnen und Segler um die ersten 40 Prozent der Nationenstartplätze für die Olympischen Spiele in Tokyo 2020. Eine Übersicht aller deutschen Starter und die weiteren Meilensteine auf der „#Road to Tokyo“ finden Sie hier.