Mit einem Finalteilnehmer und insgesamt zwei Athleten in den Top Zwölf haben Deutschlands beste Olympia-Kiter ihre Europameisterschaft erfolgreich beendet. Der Oldenburger Jannis Maus (Cuxkiters) hatte sich nach starker Hauptrunde als Zehnter für das Finale qualifiziert und konnte sich noch auf Platz acht steigern. Teamkamerad Florian Gruber (Norddeutscher Regatta Verein) hatte den Final-Cut als Zwölfter nach der Hauptrunde als Gesamt-Zwölfter nur knapp verpasst.
Für Jannis Maus bedeutet das EM-Ergebnis Rückenwind für seine olympischen Ambitionen: „Ich bin auf gutem Weg zu Olympia 2024. Es ist mein erstes Jahr, in dem ich mich ohne Doppelbelastung durch das Studium voll auf meinen Leistungssport, voll auf das Kiten konzentrieren kann. Ich merke, dass es sehr, sehr gut läuft.“
Jannis Maus: „Ich hatte ein paar schlechte Rennen, aber auch echte Glanzmomente“
Das hat der 26-Jährige im griechischen EM-Revier vor Nafpaktos unter anderem mit einem Auftaktsieg bei stürmischen Bedingungen und vier Top-Fünf-Rängen zeigen können. Seine Bilanz: „Ich hatte hier ein paar schlechte Rennen, aber auch echte Glanzmomente. Für den Finaleinzug hat es punktgleich mit dem Elften nach einer Protestflut und spannenden Stunden am Vorabend gereicht. Es war gut, dass ich mich im Finale noch um zwei Plätze verbessern konnte.“
Seine Stärken und Schwächen kennt der mit 83 Kilogramm noch etwas zu leichte Top-Kiter des German Sailing Teams, der in Griechenland wie Teamkamerad Flo Gruber von Coach Jan-Hauke Erichsen betreut wurde, genau: „Mir liegen tricky Bedingungen. Wir hatten hier ein Rennen mit Sturmfront, das ich gewinnen konnte. Ich mag es, wenn sich die Winde stark ändern, kann sie auf dem Wasser gut lesen und dann auch vorne mitspielen.“
Der Maus-Plan: viel Krafttraining im Winter
Zu kämpfen hat Jannis Maus noch mit seiner Grundgeschwindigkeit auf geraden Kursen. Das jedoch, so Maus, sei nur eine Frage der Zeit: „Für den Straightline-Speed fehlen mir noch ein paar Kilos, um wirklich ganz, ganz vorne mitzuspielen. Alle in Top Ten wiegen mindesten 86, 87, der Sieger mehr als 90 Kilo.“ Der Maus-Plan: „Für mich steht im Winter jede Menge Krafttraining auf dem Programm.“
Sowohl Jannis Maus als auch Flo Gruber bereiten sich nach der EM nun mit Trainer Jan-Hauke Erichsen auf die Weltmeisterschaft vom 8. bis 16. Oktober im sardischen Traumrevier vor Cagliari vor. „Ich denke, das Revier liegt mir sogar noch besser“, glaubt Jannis Maus. Nicht nur er weiß genau um die Stärke der WM-Konkurrenz: „Sie waren jetzt auch schon alle bei der EM am Start. Da war es nicht schlecht, bei der EM schon einmal eine Kerbe zu hinterlassen.“ Die international offene EM-Wertung gewann in Griechenland Maximilian Maeder (Singapur) vor Toni Vodisek (Slowenien) und Benoit Gomez (Frankreich). Für die WM rechnen die Veranstalter bei mit insgesamt rund 150 Athleten und Athletinnen aus 40 Ländern.
Hier geht es zur EM-Homepage und den Ergebnissen: https://www.formulakite.org
