Das German Sailing Team startet am Sonntag bei der 124. Kieler Woche mit sieben Teams in die Medaillenrennen der olympischen Disziplinen. Im Laser Standard (1), Laser Radial (1), 49erFX (1), 470er Frauen (3) und 470er Männer (1) haben sich Athleten der deutschen Segel-Nationalmannschaft für die entscheidenden Endläufe der jeweils besten zehn Crews ihrer Disziplinen qualifiziert.
Mit Siegchancen startet Laser-Steuermann Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt) als Gesamt-Zweiter in das doppelt gewertete Finale um den Kieler-Woche-Sieg. Der Sonthofener Sportsoldat hat drei Punkte Rückstand auf den britischen Spitzenreiter Elliot Hanson aufzuholen, will er seinen fünften Titel auf der Förde holen.
Neben Buhl kämpfen auch die 49erFX-Europameisterinnen Tina Lutz (Chiemsee Yacht Club) und Susann Beucke (Hannoverscher Yacht-Club) um Kieler-Woche-Gold. Das Duo hat die weltgrößte Regattawoche bereits zweimal gewinnen können und liegt vor dem Finale mit 4.5 Punkten Rückstand auf die Neuseländerinnen Alexandra Maloney und Molly Meech auf Platz zwei. Susann Beucke sagt: „Wir haben dieses Jahr eine Kieler Woche, die genauso stark besetzt ist wie die WM. Es ist immer toll, die Kieler Woche zu gewinnen und wir werden darum kämpfen.“ Das Medaillenfinale der besten zehn 49erFX-Crews startet um 10.50 Uhr.
Auch die deutschen 470er-Seglerinnen könnten noch ganz nach vorne segeln, kämpfen gleich mit drei Teams um Top-Platzierungen. Nadine Böhm und Ann-Christin Goliaß (Deutscher Touring Yacht Club) greifen im doppelt gewerteten Finale mit sieben Zählern Rückstand auf die führenden Griechinnen Maria Bozi/Rafailina Klonaridou von Platz vier aus an. Die Berliner Titelverteidigerinnen Frederike Loewe (Verein Seglerhaus am Wannsee) und Anna Markfort (Joersfelder Segel-Club), starten als Fünfte in das Medaillenfinale. „Wir segeln voll auf Angriff“, kündigte Loewe an, „wir haben nichts zu verlieren.“ Fabienne Oster und Anastasiya Winkel vom NRV Olympic Team in Hamburg wollen am Sonntag als Gesamt-Sechste das Kieler-Woche Podest stürmen. Das 470er-Frauen-Finale beginnt um 12.55 Uhr.
Im Laser Radial hat sich Svenja Weger vom Potsdamer Yacht-Club mit Platz neun nach der Hauptrunde und herausragenden Ergebnissen in starken Winden für das Medaillenrennen qualifiziert. Die 24-Jährige sagte in Kiel: „Leichtwind liegt mir immer noch besser. Aber ich habe im Winter sehr intensiv im Kraftraum und auch an der Bootsgeschwindigkeit gearbeitet.“ Den Lohn dafür fuhr die Europameisterin nun im Powerplay mit den Elementen vor Kiel ein. Das Finale der Laser-Radial-Seglerinnen mit Spitzenreiterin Maxime Jonker beginnt am Sonntag um 12.10 Uhr.
Simon Diesch (Württembergischer Yacht-Club) und Philipp Autenrieth (Bayerischer Yacht-Club) können als Achte im Medaillenrennen der 470er-Männer ab 10.50 Uhr zwar nicht mehr in den Medaillenkampf eingreifen, ziehen aber dennoch eine positive Kieler-Woche-Zwischenbilanz: „Bei uns waren Beginn und Ende dieser Kieler Woche gut. Zwischendurch haben wir ein paar Federn gelassen. Erfreulich ist, das wir es ins Medaillenfinale geschafft haben, denn bei uns ist bis auf ein, zwei Teams die komplette Weltspitze am Start. Wir haben uns ganz gut behaupten können.“
Die 124. Kieler Woche endet am Sonntag mit den insgesamt zehn Medaillenrennen, in denen auch die 2.4mR-Segler (ab 12.10 Uhr) mit Heiko Kröger (Norddeutscher Regatta Verein) und die Hansa-303-Steuerleute (ab 10.05 Uhr) mit Jens Kroker (Yachtclub Berlin-Grünau) gefordert sind. Beide deutschen Top-Segler segeln auf Medaillenkurs und kämpfen mit ihren Disziplinen für das Comeback des Segelsports bei den Paralympischen Spielen 2024.
Kieler Woche Medal Races: der Zeitplan
10:05 Uhr: Laser Standard
10:50 Uhr: 49er FX
10:50 Uhr: 470er M
11:30 Uhr: 49er
11:30 Uhr: Finn
12:10 Uhr: Laser Radial
12:55 Uhr: 470er W
13:40 Uhr: Nacra 17