Beim Mid-Year-Meeting des Weltverbandes World Sailing am vergangenen Wochenende in London sind wichtige Entscheidungen für die olympischen Segelwettbewerbe 2024 gefallen. Laser und Laser Radial bleiben als Einhand-Klassen, die neue olympische Mixed-Jollen-Disziplin wird im 470er gesegelt. Die Bootsklasse für die Offshore Mixed Zweihand-Wettkämpfe wird erst Ende 2023 festgelegt.
Das Votum der World Sailing-Council fiel eindeutig aus: In der Disziplin Einhand Männer stimmten 36 Delegierte für den Laser und fünf für den RS Aero. D-zero und Melges 14 bekamen keine Stimmen. Bei der Disziplin Einhand Frauen entfielen vier Stimmen auf den RS Aero und 37 auf den Laser Radial.
Der Abstimmung vorausgegangen waren kartellrechtliche Untersuchungen sowie Segeltests der vier Bootsklassen.
Das RS:X als Material für das olympische Windsurfen überstand das Votum nicht: Die Mehrheit der Delegierten votierten dagegen, sodass nun weitere Equipment-Trails stattfinden müssen und das Material für die olympischen Windsurfer in Herbst 2019 festgelegt wird.
In der neuen Disziplin Mixed Kiteboard wurde die Klasse IKA Formula Kite mit nur einer Gegenstimme als Material ausgewählt.
Der 470er wird 2024 in gemischter Crew gesegelt. Dafür stimmten die Delegierten nahezu geschlossen.
Bis zum 1. August haben die internationalen Klassenvereinigungen nun Zeit, den sogenannten Olympic Class Contract zu unterzeichnen. Erfolgt eine Unterzeichnung nicht beziehungsweise werden die Bedingungen im Vertrag nicht erfüllt, geht die Auswahl der jeweiligen Bootsklasse in eine neue Runde.
Länger dauert der Entscheidungsprozessbei der neuen Disziplin Offshore Mixed Zweihand. Hier wird im ersten Schritt bis Ende 2020 eine Liste von Bootstypen erstellt, die die Kernkriterien erfüllen. Die endgültige Entscheidung für einen Bootstyp fällt erst Ende 2023.
Von dieser späten Materialentscheidung erhoffen sich die World Sailing-Verantwortlichen bestmögliche Chancengleichheit für alle Nationen in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2024. Alle Bootsklassen auf der offiziellen Vorschlagsliste sollen für Regattaveranstalter, nationale Verbände und Segler zugänglich und erschwinglich sein, sodass keine Nation einen Materialvorteil hat.