Segel-WM in Aarhus, 9. August: Buhl wieder dran am Podium, 49er sensationell

Vor dem morgigen Medal Race der Laser hat Philipp Buhl wertvolle Punkte gutgemacht und liegt auf Platz 4. Der Nationenstartplatz für Tokyo 2020 ist im Laser Standard und Laser Radial sicher. Die junge Crew Fischer/Graf dominierte die 49er-Weltspitze.

Philipp Buhl ist wieder dran an der Laser-Konkurrenz. Foto: Felix Diemer
Philipp Buhl ist wieder dran an der Laser-Konkurrenz. Foto: Felix Diemer

Laser Standard-Segler Philipp Buhl (SCAI) liegt vor dem entscheidenden Medal Race der besten 10 bei der WM vor Aarhus auf einem aussichtsreichen vierten Platz. „Heute morgen wusste ich, dass zumindest die Option besteht, noch einmal an die Medaillenränge heranzufahren“, sagte der 28-Jährige Sportsoldat. „Ich wusste aber auch, dass ich sehr gut segeln muss, da meine Konkurrenten jeweils noch ein Streichergebnis in der Hinterhand hatten.“ Buhl kam bei der finalen Gold Fleet-Wettfahrt auf Platz 5, seine unmittelbaren Konkurrenten fuhren Platzierungen jenseits der Top 15 ein. „Das war mein Glück, auf das ich auch ein bisschen hoffen musste“, so Buhl. Für das Medal Race morgen sind Winde bis 30 Knoten aus westlicher Richtung vorhergesagt. „„Da ist alles drin“, sagte Philipp Buhl: Man kann gewinnen, aber auch letzter werden.“ Durch den Landeinfluss kann es auf dem Kurs zu starken Drehern kommen.

Theodor Bauer (RSVM) und Nik Aaron Willim (NRV) konnten in der Gold Fleet je ein Top Ten-Ergebnis erzielen und beenden die WM mit dem 33. und 35. Platz. „Damit haben Nik und Theo ihre Zielvorgaben gut erfüllt“, zeigte sich Laser Standard-Bundestrainer Alex Schlonski zufrieden.

49er

Tim Fischer und Fabian Graf mischen vor Aarhus die 49er-Weltspitze auf. Foto: Felix Diemer
Tim Fischer und Fabian Graf mischen vor Aarhus die 49er-Weltspitze auf. Foto: Felix Diemer

Eine begeisternde Vorstellung zeigten heute die deutschen 49er-Teams. Tim Fischer (23, NRV) und Fabi Graf (22, VSaW) aus dem Perspektivkader gelangen drei hervorragende Rennen, mit denen sich die junge Crew auf Platz zwei setzen konnte. Erschöpft, aber glücklich berichtete Tim Fischer: „Erstmal hatten wir heute Südostwind und recht konstante Bedingungen. Daher kam es viel auf den Start an. Der ist uns zweimal gut gelungen, bei einem weiteren Rennen hatten wir Glück. Nur bei einem Rennen haben wir den Start versemmelt und kamen dann nicht mehr nach vorne. Das war unser Streicher.“ Morgen sind zwei weitere Gold Fleet-Rennen geplant, in denen die Besetzung des Medal Race entschieden wird. „Wir fühlen uns nicht unter Druck“, sagte Tim Fischer. „Der Druck war eher gestern da, als die Punkte noch sehr eng waren. Wir wollen im Medal Race blieben, das ist unser Ziel.“

12 Punkte hinter Fischer/Graf liegen die Bronzemedaillengewinner von 2016, Erik Heil und Thomas Plößel (NRV) auf Platz 3. „Das war ein schöner Tag“, sagte Thomas Plößel (30). „Speedmäßig waren das die Bedingungen, die wir hier im Training hatten.“

Morgen sind zwei weitere Gold Fleet-Rennen geplant. Ob diese allerdings stattfinden, ist wegen des erwarteten Tiefdruckgebiets mit Starkwind noch fraglich. „Wir haben unsere Boote und Equipment vorsichtshalber sturmsicher gemacht“, so Thomas Plößel.

Laser Radial

Svenja Weger hat es geschafft: Der Nationenstartplatz im Laser Radial ist gesichert. Foto: Felix Diemer
Svenja Weger hat es geschafft: Der Nationenstartplatz im Laser Radial ist gesichert. Foto: Felix Diemer

Svenja Weger vom Potsdamer Yacht-Club hat den Nationenstartplatz für die Olympischen Spiele 2020 gesichert. Im Gesamtklassement kam die 24-jährige Studentin auf den 26. Platz, im Nationenklassement jedoch wurde es Platz 18 – das reichte, um Deutschland im Laser Radial zu qualifizieren. „Das Ziel hier war Top 15“, sagte Per Baagøe, der Laser Radial-Bundestrainer. 2Doch Svenja hat bis zum Schluss gekämpft und das Nationenticket gelöst. Das ist ganz wichtig und bringt viel Ruhe rein.“ Pauline Liebig (DSMC Konstanz), die WM-Elfte von 2017, beendete die WM auf Platz 67. Nach einem Kreuzbandriss Ende Dezember ist die 24-jährige Studentin noch nicht wieder voll in Form. „Durch den Trainingsrückstand habe ich noch Speednachteile und Defizite beim Hängen“, so Pauline Liebig; „auch auf dem Vorwindgang fehlt mir noch ein bisschen die Mobilität.“

Pia Kuhlmann (SLSV) wurde 47., Laura Bo Voß (MSC) 57. Julia Büsselberg (VSaW) kam auf den 86. Platz

49er FX

Im olympischen Skiff der Frauen legten Victoria Jurczok und Anika Lorenz (VSaW) nach einer enttäuschenden Regatta noch einen starken Schlussspurt ein und verbesserten sich durch zwei Top Ten-Plätze auf Gesamtrang 16. Sowohl die Gold Fleet als auch die erste Möglichkeit der Nationen-Qualifikation bleibt jedoch außerhalb der Reichweite für Jurczok/Lorenz. Tina Lutz und Susann Beucke (CYC/HYC) beendeten die Regatta auf Platz 26.

Nacra 17

Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer (KYC) zeigten heute mit einem 2. und einem 4. Platz eine starke Vorstellung bei der WM. Insgesamt gelangen der Crew vier Top Ten-Platzierungen, doch zu viele Ausreißer nach unten verhinderten bislang eine bessere Platzierung als Platz 17. Johannes Polgar und Carolina Werner (NRV/KYC) liegen auf Platz 33, Silas Mühle und Lea Spitzmann (HSC/FSC) auf Platz 50. Morgen sind in der Gold Fleet noch drei Rennen und in der Silver Fleet noch vier Rennen geplant.

Alle Ergebnisse: https://aarhus2018.sailing.org/results