Mit Platz 25 und Platz 32 haben Phillip Kasüske (Verein Seglerhaus am Wannsee) und Max Kohlhoff (Kieler Yacht-Club) die Europameisterschaft im Finn-Dinghi beendet, die vom 5. bis 13. Mai in der Bucht von Marseille ausgetragen wurde. In der U23-Wertung kam der 22-Jährige Phillip Kasüske auf Platz sechs.
Geprägt wurde die Europameisterschaft von sehr wechselhaften Bedingungen und teilweise Starkwind; so konnte das Practice Race wegen Mistrals nicht gesegelt werden, und auch am Donnerstag wurden die Segler angesichts von bis zu 30 Knoten Wind nicht aus dem Hafen geschickt.
Die Bedingungen im kapriziösen Segelrevier vor Marseille forderten den Seglern auch mental viel ab: Nachdem nahezu jeder Tag mit einer längeren Startverschiebung begann, erwarteten die Finn-Segler auf dem Wasser Bedingungen, die teilweise während einer Wettfahrt von Starkwind und hoher Welle zu glattem Wasser, Mittelwind und starken Drehern kippten.
„Nicht zufrieden, aber auch nicht unzufrieden“ lautet die Bilanz der GST-Segler Max Kohlhoff und Phillip Kasüske nach der EM. Beiden Seglern gelangen in dem hochkarätigen Feld gute Einzelplatzierungen – ein 7. Platz bei Phillip Kasüske, ein 3. Platz bei Max Kohlhoff.
Format- und Reviertests vor Marseille
Die Europameisterschaft diente der Finn-Klasse zugleich als Test-Event für mögliche olympische Segelwettbewerbe. Marseille ist das bevorzugte Segelrevier, sollte Paris 2024 den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele bekommen. Die Vor- und Nachteile des Reviers seien eines der großen Themen der EM gewesen, berichtet Max Kohlhoff.
Noch lebhafter wurde jedoch das neue Format diskutiert, das bei der Europameisterschaft getestet wurde. Bereits bei der Trofeo Princesa Sofia kam bei den Finn-Dinghis ein neues Finalformat zum Einsatz: Während die besten drei Segler aus den Qualifikationsrennen automatisch in das große Finale einziehen, segeln die viert- bis zehntplatzierten ein Halbfinale. Die zwei besten Segler aus dem Halbfinale kommen weiter ins Finale der Top 5. Die Punkte aus der Qualifikationsserie werden im Finale nicht berücksichtigt; hier kann nach dem Prinzip „The Winner takes all“ jeder der fünf Starter die Regatta für sich entscheiden.
Zuschauerfreundlich, da leichter verständlich, lautet ein Hauptargument für das neue Finalformat. Doch das Format kann Podiumsträume auch ganz schnell zerstören, wie man vor Marseille am Beispiel des Norwegers Anders Pedersen sehen konnte. Als klarer Führender nach Punkten zog Pedersen ins große Finale ein, doch durch eine taktische Fehlentscheidung gelang ihm nur ein vierter Platz, sodass der Norweger das Podium dem Franzosen Jonathan Lobert sowie den Briten Edward Wright und Ben Cornish überlassen musste.
Fokus auf den Red Bull Youth America’s Cup
Für Max Kohlhoff und Phillip Kasüske steht nach Beendigung der Europameisterschaft bereits die nächste seglerische Herausforderung an: In knapp zwei Wochen brechen beide mit ihren Teamkameraden vom SVB Team Germany zu den Bermudas auf, wo vom 12. bis 21. Juni der Red Bull Youth America’s Cup stattfindet. Die Rennen, bei denen zwölf Nachwuchsteams im Alter zwischen 19 und 24 Jahren an den Start gehen, werden im Rahmen des regulären America’s Cup durchgeführt.
Gesegelt wird auf foilenden Kats der Klasse AC45. Der Red Bull Youth America’s Cup gilt als eine wichtige wichtige Nachwuchsveranstaltung des professionellen Segelsports.
Finn-Dinghi-EM 2017: Top 3 und Platzierungen des GST
1. Jonathan Lobert (Frankreich)
2. Edward Wright (Großbritannien)
3. Ben Cornish (Großbritannien)
25. Phillip Kasüske (VSAW), Platz 6 U23
32. Max Kohlhoff (KYC)