Nach Platz vier bei der Weltmeisterschaft in diesem Jahr ist iQFoil-Windsurfer Sebastian Kördel bei der Europameisterschaft in der neuen Olympia-Disziplin auf Platz neun gefahren. Damit hat der 30-jährige Top-Akteur vom Norddeutschen Regatta Verein sein Ziel der Teilnahme am Medaillenrennen zwar unglücklich knapp verpasst, zog aber versöhnt und optimistisch Bilanz.
„Die Klasse testet aktuell noch Formate aus“, berichtet Kördel, „deshalb wurde das Medaillenrennen hier auf dem Olympiarevier für 2024 vor Marseille nur mit acht statt zwölf Startern (wie bei den Windsurfern üblich, d. Red.) gefahren. Wenn man das als Neunter knapp verpasst, ist das natürlich ärgerlich. Ich habe in einigen Rennen ein paar kleine Startfehler gemacht, die in einem solchen Feld mit 141 Startern hart bestraft werden. Es hat sich für mich am Ende schon falsch angefühlt, nicht im Medaillenrennen zu sein“, sagte Sebastian Kördel.
„Andererseits haben wir jetzt mit Dom Tidey einen neuen Coach vom DSV. Der hat wirklich etwas auf dem Kasten, war früher Trainer des britischen Olympia-Medaillengewinners Nick Dempsey. Ich denke, wir können in Zukunft gemeinsam etwas reißen.“
iQFOiL-Windsurferin Lena Erdil demonstriert Kampfqualitäten
In dieser Zukunft sind die Olympia-Qualifikation und eine olympische Medaille Ziel Nummer eins des besten deutschen iQFOiL-Windsurfers im German Sailing Team, der jetzt vor Marseille mit Thomas Goyard beispielsweise den olympischen Silbermedaillengewinner hinter sich lassen und auf Platz zehn verweisen konnte. Europameister wurde in seinem Heimatrevier dessen Bruder Nicolas Goyard vor dem Niederländer Huig Jan Tak und dem Brasilianer Mateus Isaac. Bei drei Franzosen und zwei Niederländern im Finale haben die aktuell stärksten Surfnationen ihr Potenzial zeigen können. Weil aber bei Olympischen Spielen im Segelsport nur jeweils ein Starter pro Nation zugelassen ist, werden sich dadurch auch neue Spitzenformationenen und neue Möglichkeiten für weitere führende internationale Top-Athleten ergeben.
Bei den iQFOiL-Surferinnen setzte sich im Kampf um den EM-Titel die Französin Hélène Noesmoen gegen Islay Watson (Großbritannien) und Shachar Reshef (Israel) durch. Beste deutsche Teilnehmerin war Lena Erdil, die sich im Feld von 68 Starterinnen nach schwierigem Auftakt noch auf Platz 14 vorarbeiten konnte. Die 32-Jährige vom Norddeutschen Regatta Verein demonstrierte einmal mehr ihre Kampfqualitäten und zeigte, dass mit ihr immer bis zum Ende eines Wettkampfs zu rechnen ist.