Deutschlands bester Lasersegler hat bei der Europameisterschaft der olympischen Einhand-Jollen im portugiesischen Revier von Porto die Bronzemedaille gewonnen.
Der 29-jährige Steuermann vom Segelclub Alpsee-Immenstadt konnte bei den offen ausgeschriebenen kontinentalen Titelkämpfen nach einigen schwachen Ergebnissen zu Saisonbeginn wieder zeigen, warum er Weltranglisten-Vierter ist und zu den olympischen Hoffnungsträgern der Segelnationalmannschaft zählt. Europameister wurde der Brite Lorenzo Chiavarini vor seinem Landsmann und Doppel-Weltmeister Nick Thompson. Die offene Wertung aller 162 Laser-Starter aus 55 Ländern gewann der Australier Mathew Wearn.
Für Philipp Buhl markierte die Europameisterschaft nach enttäuschenden Ergebnissen zu Jahresbeginn einen wichtigen Wendepunkt in dieser Saison. Der WM-Dritte von 2018 hat sich im Süden Europas stark in der Weltspitze zurückgemeldet. „Das war mir sehr wichtig“, sagte Buhl, „und zwar sowohl für meinen Kopf als auch in der Wahrnehmung bei der Konkurrenz. Ich spiele wieder oben mit.“ Entsprechend begeistert äußerte sich auch Bundestrainer Alex Schlonski: „Wir sind zufrieden mit dieser Leistung. Natürlich ist es immer schade, wenn ein Athlet mit Titelchancen ins Finale startet, die aber nicht nutzen kann. Unter dem Strich jedoch war Philipps EM-Leistung sehr gut. Auch, weil er die Serie mit einem Tagessieg in leichten Winden eröffnen und zeigen konnte, dass er schwache Bedingungen ebenso meistern kann.“
DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner freute sich über die Befreiung von Philipp Buhl aus seinem kurzen Leistungstief: „Uns überrascht die gute Leistung aber nicht. Wir haben nach einigen schwächeren Ergebnissen Anfang des Jahres schon gesagt, dass wir uns deswegen nicht sorgen. Wir freuen uns natürlich sehr, dass die Arbeit des Laser-Teams jetzt mit Bronze belohnt wurde und gratulieren Philipp und Alex herzlich.“
Beste deutsche Steuerfrau im EM-Feld der Laser-Radial-Seglerinnen war Pia Kuhlmann vom Schaumburg-Lippischen Segelverein, die in der reinen EM-Wertung bis auf Platz 16 vorsegelte und die WM-reif besetzte Serie mit den starken Rängen 8, 7, 10 und 9 beendete. Svenja Weger vom Potsdamer Yacht-Club konnte sich am Finaltag der Laser-Radial-Europameisterschaft als Gesamt-Neunzehnte noch in die Top 20 der um die Übersee-Teams bereinigten EM-Wertung vorarbeiten. Für die Sportsoldatin, die in Regie von Jonasz Stelmaszyk trainiert, kam das nach schwachem EM-Auftakt einem kleinen Happy End gleich. Europameisterin und Gewinnerin der Gesamt-Trophäe wurde die Dänin Anne-Marie Rindom vor Olympiasiegerin Marit Bouwmeester aus den Niederlanden und Emma Plasschaert aus Belgien.
ENDERGEBNISSE LASER EUROPAMEISTERSCHAFT 2019
Porto / Portugal
EM-WERTUNG LASER
(bereinigt um Übersee-Teams)
1. Lorenzo Brando Chiavarini (GBR), 54 Punkte
2. Nick Thompson (GBR), 63 Punkte
3. Philipp Buhl (SC Alpsee Immenstadt), 67 Punkte
25. Nik Aaron Willim (Norddeutscher Regatta Verein)
OFFENE EM-WERTUNG
1. Mathew Wearn (AUS), 39 Punkte
2. Sam Meech (NZL), 53 Punkte
3. Lorenzo Brando Chiavarini, (GBR), 54 Punkte
6. Philipp Buhl (SCAI), 67 Punkte
EM-WERTUNG LASER RADIAL
1. Anne-Marie Rindom (DEN), 33 Punkte
2. Marit Bouwmeester (NED), 45 Punkte
3. Emma Plasschaert (BEL), 47 Punkte
16. Pia Kuhlmann (Schaumburg-Lippischer Segelverein), 175 Punkte
19. Svenja Weger (Potsdamer Yacht-Club), 180 Punkte
OFFENE EM-WERTUNG LASER RADIAL
1. Anne-Marie Rindom (DEN), 33 Punkte
2. Marit Bouwmeester (NED), 45 Punkte
3. Emma Plasschaert (BEL), 47 Punkte
21. Pia Kuhlmann (Schaumburg-Lippischer Segelverein), 175 Punkte
24. Svenja Weger (Potsdamer Yacht-Club), 180 Punkte
(Anmerkung: Sämtliche Ergebnisse gelten zunächst als vorläufig, weil am Nachmittag die Protestzeit noch nicht abgelaufen war.)