Philipp Buhl hat sich bei der ILCA 7-Weltmeisterschaft im mexikanischen Revier von Nuevo Vallarta mit zwei guten Rennen am Finaltag noch Platz acht ersegelt. Nach schwachem Einstieg in die Hauptrunde konnte der Weltmeister von 2020 aber nicht mehr in die Medaillenränge vorrücken.
„Ich bin krass enttäuscht von meinem Ergebnis“, sagte der 32-jährige Sonthofener, der für den Segelclub Alpsee-Immenstadt und den Norddeutschen Regatta Verein segelt. Trotz gelungener Starts und „sehr wertvollen Erkenntnissen“ dazu, fand Buhl bei der sechstägigen WM-Serie mit insgesamt zwölf Rennen kein Mittel im Kampf um seine fünfte WM-Medaille nach einmal Gold, einmal Silber (2015) und zweimal Bronze (2013, 2018).
„Es lief hier einfach nicht rund“
„Ich habe mich in dieser Woche richtig über meine Starts gefreut. Ich habe ein wichtiges Puzzleteil dazugelernt, das mir in Zukunft sehr helfen wird“, sagte Buhl am Ende der sechstägigen Serie, „mit dem Rest muss ich mich nun erst einmal auseinandersetzen und genau analysieren. Es lief hier einfach nicht rund. Weder mit Blick auf den Speed noch mit Blick auf meine Wahl der Seiten.“ Dass sein neuer französischer Trainingspartner Jean-Baptiste „JB“ Bernaz Weltmeister wurde, war ein kleiner Trost für Buhl: „Für JB habe ich mich sehr gefreut. Es ist sein erster Titel. Ich bin froh, dass er es geschafft hat. Ich habe damit einen sehr starken Trainingspartner, mit dem es Spaß macht zu arbeiten und zu segeln.“
Nik Willim: Am letzten Tag fehlte die Kraft
Buhls Teamkamerad Nik Aaron Willim (Norddeutscher Regatta Verein), der als Gesamt-Dritter so herausragend in die Welttitelkämpfe eingestiegen war, konnte am Ende mit Platz 21 nicht zufrieden sein. Als Gesamt-Dreizehnter in die letzten beiden Rennen gestartet, fiel Willim mit den Rängen 40 und 58 in der Endabrechnung noch um acht Plätze zurück. Dabei zollte der in dieser Saison schon so erfolgreiche Ilca-7-Steuermann auch einigen krankheitsbedingten Rückschlägen in der Vergangenheit Tribut: „Mir fehlte am letzten Tag einfach die Kraft. Ich bin enttäuscht, dass ich es nicht geschafft habe. Die Fitness ist und bleibt ein erkannter Arbeitsschwerpunkt für mich. Ich habe in dieser Saison schon mit guten Plätzen bewiesen, dass ich das Potenzial habe. Ich zweifle also nicht am Großen und Ganzen, hätte aber gerne das befreiende Gefühl der Qualifikation für die Nationalmannschaft gehabt. Dafür arbeite ich jetzt weiter.“
ILCA 7-Trainer Alex Schlonski fühlte in Mexiko mit seinen Athleten. Auch der Coach vom German Sailing Team hatte nach dem auffallend guten Saisoneinstieg von Buhl und Willim mehr erwartet: „Wir hatten gehofft, hier am Ende mit zwei Top-Ten-Platzierungen und einer Medaille zu stehen, wenn alles gut läuft. Die Jungs waren gut drauf und sind in Palma und Hyères in diesem Jahr schon sehr gut gesegelt. Philipp hat hier an zwei, drei Tagen zu viele kleine Punkte liegenlassen, die WM dann aber mit einem soliden Tag positiv beenden können. Bei Nik liefen die ersten fünf Tage nach Plan, bevor das enttäuschende Finale kam. Das Athletiktraining bleibt für ihn ein Schwerpunkt. Jetzt steht erst einmal Heimtraining an.“
ILCA 7-Weltmeisterschaft – Gesamtergebnisse
1. Jean-Baptiste Bernaz (FRA), 51 Punkte
2. Pavlos Kontides (Zypern), 68 Punkte
3. Filip Jurišic (Kroatien), 75 Punkte
8. Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt/NRV), 99 Punkte
21. Nik Aaron Willim (Norddeutscher Regatta Verein), 159 Punkte