Alle deutschen Skiffsegler und Windsurfer nach Tag zwei in den Top-Ten
Marseille, 29. Juli 2024. Zwei vierte, ein fünfter und ein zehnter Platz – die Bilanz der deutschen Athletinnen und Athleten bei den olympischen Segelwettbewerben kann sich nach zwei schweren Tagen in der aktuell windarmen Bucht von Marseille mehr als sehen lassen. Die Skiffseglerinnen Marla Bergmann und Hanna Wille (Mühlenberger Segel-Club) sowie ihre 49er-Teamkameraden Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger (Bayerischer Yacht-Club) lagen nach ihrem zweiten Renntag jeweils auf starken vierten Plätzen. Theresa Steinlein (Norddeutscher Regatta Verein) stieg mit den Rängen 3 und 11 als Gesamt-Fünfte überzeugend in die Olympia-Premiere der iQFOiL-Windsurferinnen ein. Sebastian Kördel (Norddeutscher Regatta Verein) kreuzte die Ziellinie im bislang einzigen Rennen der Windsurfer als Zehnter.
Eine Hitzewelle mit Temperaturen bis 35 Grad und schwache unbeständige Winde haben auch den zweiten Regattatag zur intensiven Herausforderung gemacht. Die deutschen Skiffsegler konnten sich in den fordernden Bedingungen in der Bucht von Marseille aber überzeugend behaupten. Marla Bergmann (22) und Hanna Wille (23) kassierten zwar im ersten Tagesrennen eine Frühstartdisqualifikation, konnten aber nach bislang insgesamt sechs Rennen bei ihrer Olympia-Premiere Platz vier verteidigen.
„Heute war es für uns etwas schwieriger, bis wir uns an die neue Kabbelwelle gewöhnt hatten. Im dritten Rennen hatten wir es dann raus“, berichtete Hanna Wille nach der Rückkehr des Duos in den Olympia-Hafen von Marseille. Steuerfrau Marla Bergmann sagte nach der Frühstartdisqualifikation am Montag: „Ich denke, wir waren in den ersten beiden Rennen heute bei den veränderten Bedingungen etwas gestresst und nervös. Das ist ja natürlich, wenn man eine solche Platzierung hat wie wir, und die auch nicht verlieren will.“
Auf den gleichen aussichtsreichen Platz wie die Skiffseglerinnen vom German Sailing Team haben sich auch die 49er-Segler Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger vom Bayerischen Yacht-Club vorgearbeitet. Steuermann Jakob Meggendorfer sagte nach insgesamt sechs Rennen für sein Team: „Wir hatten uns von Beginn an vorgenommen, uns selbst keinen Druck zu machen. Wir wollen mit Lust aufs Racen segeln und Olympia genießen. So können wir unsere Leistung am besten abrufen.“
49er-Coach Max Groy sagte: „Es hat heute sehr gewürfelt in der Flotte. Es waren sehr anspruchsvolle Bedingungen mit sehr leichten Winden. Die Jungs haben sich wirklich gut geschlagen, sind mit sehr guten Ergebnissen durch den Tag gekommen. Sie haben einfach Freude am Segeln und das spiegelt sich hier auch in den Ergebnissen wider. Für uns war es ein guter Tag und wir freuen uns auf morgen.“
Nur eine Chance zum Glänzen hatte bislang mit Sebastian Kördel der deutsche Windsurfweltmeister von 2022. Bei der Olympia-Premiere der iQFOiL-Flotte der Männer konnte über zwei Tage nur ein Slalom absolviert werden. Das zweite Rennen musste in abflauenden Winden abgebrochen werden. Sebastian Kördel liegt nach zwei von sechs Wettkampftagen vorerst auf Platz zehn.
Der 31-jährige Top-Athlet vom Norddeutschen Regatta Verein sagte auf die Frage nach seiner Olympia-Stimmung, er habe schon zwei glückliche Olympia-Momente erlebt: „Am Sonntag bin ich zeitgleich mit dem Franzosen Goyard rausgefahren. Da gab es – natürlich für ihn – Jubel und Sprechchöre von mehr als Zehntausend Menschen am Strand. Ein toller Moment!“ Nach dem Totalausfall der Windsurf-Auftaktrennen am Sonntag habe er dann ein zweites Mal Glück gehabt. Kördel berichtete: „Vor dem Rennen heute ist mein Trapez gerissen. Es war glücklich, dass wir es noch vor dem Start austauschen konnten.“ Nach einigen Erkältungstagen, so Kördel, habe ihm am Montag noch etwas Kraft in den Muskeln gefehlt. Er fühle sich aber auf gutem Weg.
Sebastian Kördels Team- und Vereinskameradin Theresa Steinlein stieg entschlossen in ihre und die Olympia-Premiere der iQFOiL-Frauen ein. Mit den Rängen 3 und 11 platzierte sich die Windsurferin vom Wörthsee direkt in der Weltspitze. Ihr Bericht vom Kurs nach Stunden der Startverschiebung und heißen Rennen: „Man darf nicht vergessen: Es war ein megaharter Tag, weil wir so lange warten mussten. Es ist schwer, da motiviert zu bleiben. Wir haben heute zwei Slalom-Races gemacht, die für mich ganz gut gelaufen sind. Für mich war das mega wichtig. Ich denke immer: Wenn der erste Tag gut läuft, dann wird auch die Woche gut.“
Alle Rennen, die auf der TV-Bahn ausgetragen werden, sind online live im Stream zu sehen: am 28. Juli bei der ARD unter sportschau.de, am 29. Juli beim ZDF unter sportstudio.de, danach weiter in dieser Reihenfolge und im täglichen Wechsel.
Die ARD und das ZDF planen, alle Finals und möglichst alle Wettbewerbe und Auftritte der deutschen Athlet*innen im Livestream auf sportschau.de und in der ARD Mediathek zu zeigen.
Bei der ARD werden die olympischen Segelwettbewerbe werden von Peter Carstens und der Silbermedaillengewinnerin von Tokio Susann „Sanni“ Beucke kommentiert. Beim ZDF kommentieren Nils Kaben und Tobias Schadewaldt, Olympiateilnehmer 2012 in London.
Zum ARD Livestream:
https://www.sportschau.de/olympia/segeln-bei-olympia-2024-in-paris,paris-2024-segeln-uebersicht-100.html
Zur ARD Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/sammlung/segeln/sport-olympia-paris-segeln
Alle geplanten Livestreams der Sportschau:
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Alle Sendungen und Livestreams des ZDF zu den Olympischen Spielen:
https://www.zdf.de/sport/sport-im-zdf-livestream-live-100.html