Fünf Wettfahrten an sechs Tagen lautete die magere Bilanz der U21-Weltmeisterschaft im Laser Standard und Laser Radial. Im kroatischen WM-Revier vor Split fehlte größtenteils der segelbare Wind. Laura Schewe wurde mit Platz neun beste Deutsche.
An diesen Woche werden sich sowohl die Aktiven als auch Trainer und Wettfahrtoffizielle lange erinnern: Die U21-WM der Laser Radial und Laser Standard vor Split vom 26. Oktober bis 2. November bestand zum größten Teil aus Warten auf Wind. „Erst am vierten WM-Tag haben wir das erste Rennen geschafft“, berichtet Franziska Goltz, die die Laser Radial-Juniorinnen im German Sailing Team trainiert.
Bis zum vorletzten Tag der Serie blieb offen, ob die notwendigen vier Wettfahrten für eine Meisterschaftswertung zustande kommen würden. Dann schlug das Wetter in eine Yugo-Wetterlage um, die neben Regen böige Winde bis 15 Knoten brachte – ein Kontrastprogramm für die 240 Seglerinnen und Segler. „Viele waren nervös und vielleicht auch überfordert mit der neuen Situation“, berichtet Franziska Goltz.
Laura Schewe vom Kieler Yacht-Club stieg mit einem dritten Platz stark in die Regatta ein, doch eine tiefe Platzierung in den 30ern beendete am Finaltag die Podiumshoffnungen der 19-Jährigen. Zweitbeste Deutsche wurde Julia Büsselberg (19, Verein Seglerhaus am Wannsee), die dank zweier Top 15-Platzierungen am letzten Tag auf Platz 13 im Gesamtklassement kletterte. Die 18-jährige Carlotta Crüsemann vom Norddeutschen Regatta Verein begann mit einer Frühstart-Disqualifikation, arbeitete sich aber wieder in die Top 20 vor.
Julia Büsselberg und Laura Schewe hatten bei der Junioren-EM in Polen in einem ähnlich starken Feld die Plätze drei und vier belegt und waren mit Medaillenhoffnungen nach Split gereist. „Zufrieden sind wir mit den Ergebnissen nicht“, sagt die Junioren-Bundestrainerin Franziska Goltz; „zumal hier in Split mit einer durchnschnittlichen Platzierung in den Top 9 der Sprung aufs Podium möglich gewesen wäre.“
In Vorbereitung auf die WM hatten die Laser Standard- und Radial-Junioren mehrere Trainingseinheiten in Split absolviert, stets bei anderen Wind- und Wetterverhältnissen, „aber Bedingungen wie bei der WM hatten wir nie“, so Trainerin Franziska Goltz: „zu kalt für Thermik, zu warm für die jahreszeittypischen lokalen Winde“.
„Eher Sprint als Marathon“
Im Laser Standard wurde Gregory Keizers (19, Duisburger Yacht-Club) auf Platz 12 bester Deutscher. In der U19-Wertung kam Philip Walkenbach (18, Segelverein Potsdamer Adler) auf den vierten Rang. Sein Trainingspartner Nico Naujock (18, Wassersportverein 1921) belegte Rang fünf im U19-Bereich.
„Ich bin mit dem Ziel angereist, eine Medaille in der U19-Wertung zu gewinnen, und daher nicht ganz happy“, sagte Nico Naujock, Sieger der U19-EM 2019. „Es war eine schwierige Woche mit viel Wartezeit. Mit nur fünf gewerteten Rennen insgesamt war es schwer, Konstanz aufzubauen. So glich die WM eher einem Sprint als einem Marathon“, so das Fazit des Berliners.
U21-WM Laser Standard/Laser Radial: Ergebnisse
Laser Standard
1. Juan Pablo Cardozo (ARG)
2. Clemente Seguel Lacamara (CHI)
3. Vishnu Saravana (IND)
12. Gregory Lucas Keizers (Duisburger Yacht-Club)
25. Philip Walkenbach (Segelverein Potsdamer Adler), Platz 4 U19
34. Nico Naujock (Wassersportverein 1921), Platz 5 U19
43. Julian Hoffman (Segelclub Alpsee-Immenstadt), Platz 11 U19
Laser Radial
1. Wiktoria Golebiowska (POL)
2. Valeria Lomatchenko (RUS)
3. Mariia Kislukhina (RUS)
9. Laura Schewe (Kieler Yacht-Club)
13. Julia Büsselberg (Verein Seglerhaus am Wannsee)
19. Carlotta Sophie Crüsemann (Norddeutscher Regatta Verein)
28. Theresa Wierschin (Akademischer Segelverein zu Greifswald)